Diese Dokumentation wurde zur Beschreibung der Serie 1.6.x von Subversion erstellt. Falls Sie eine unterschiedliche Version von Subversion einsetzen, sei Ihnen dringend angeraten, bei http://www.svnbook.com/ vorbeizuschauen und stattdessen die zu Ihrer Version von Subversion passende Version dieser Dokumentation heranzzuiehen.
Der Apache HTTP-Server ist ein „Hochleistungs“-Netzwerk-Server, den Subversion zu seinem Vorteil nutzen kann. Über ein angepasstes Modul macht httpd Subversion-Projektarchive für Clients über das WebDAV/DeltaV-Protokoll[45] verfügbar, welches eine Erweiterung von HTTP 1.1 ist. Dieses Protokoll nimmt das allgegenwärtige HTTP-Protokoll, das der Kern des World Wide Web ist, und fügt Schreibfähigkeiten – im Besonderen, versioniertes Schreiben – hinzu. Das Ergebnis ist ein standardisiertes, robustes System, das auf geeignete Weise als Teil der Software Apache 2.0 verteilt wird, die von zahlreichen Betriebssystemen und Drittanbieter-Produkten unterstützt wird und keine Netzwerk-Administratoren benötigt, um einen weiteren speziellen Port zu öffnen.[46] Während ein Apache-Subversion-Server mehr Möglichkeiten bietet als svnserve, ist er allerdings auch etwas schwieriger einzurichten. Flexibilität geht oft mit Komplexität einher.
Viele der folgenden Erläuterungen beziehen sich auf Konfigurationsdirektiven von Apache. Obwohl ein paar Beispiele zur Verwendung dieser Direktiven gegeben werden, würde deren erschöpfende Behandlung dieses Kapitel sprengen. Das Apache-Team verfügt über hervorragende Dokumentation, die auf deren Web-Seite http://httpd.apache.org frei verfügbar ist. So befindet sich beispielsweise eine allgemeine Referenz der Konfigurationsdirektiven unter http://httpd.apache.org/docs-2.0/mod/directives.html.
Falls Sie Änderungen an den Einstellungen von Apache
vornehmen, ist es wahrscheinlich, dass sich irgendwo ein Fehler
einschleicht. Wenn Sie noch nicht mit der Protokollierung von
Apache vertraut sind, sollten sie sich damit vertraut machen. In
der Datei httpd.conf
befinden sich
Direktiven, die angeben, wo auf der Platte sich die von Apache
erzeugten Zugriffs- und Fehlerprotokollierungsdateien befinden
(die Direktiven CustomLog
bzw.
ErrorLog
). Auch
mod_dav_svn von Subversion verwendet die
Protokollierungsschnittstelle von Apache. Sie können jederzeit
den Inhalt dieser Dateien nach Informationen durchforsten, die
eine Problemquelle aufdecken könnten, die sonst nicht
offensichtlich wäre.
Um Ihr Projektarchiv im Netz über HTTP zur Verfügung zu stellen, brauchen Sie grundsätzlich vier Komponenten, die in zwei Paketen verfügbar sind. Sie benötigen Apache httpd 2.0 oder neuer, das dazu gelieferte DAV-Modul mod_dav, Subversion und das mitgelieferte Dateisystemmodul mod_dav_svn. Sobald Sie über all diese Komponenten verfügen, ist die Bereitstellung Ihres Projektarchivs über das Netz ganz einfach:
Inbetriebnahme von httpd mit dem Modul mod_dav
Installation des mod_dav_svn-Backends zu mod_dav, das die Bibliotheken von Subversion für den Zugriff auf das Projektarchiv verwendet
Konfiguration Ihrer Datei
httpd.conf
, um das Projektarchiv zu
exportieren (oder sichtbar zu machen)
Sie können die ersten beiden Punkte bewerkstelligen, indem
Sie entweder httpd und Subversion aus den
Quellen übersetzen oder als vorgefertigte Binärpakete auf
Ihrem System installieren. Die aktuellsten Informationen zur
Übersetzung von Subversion in Verbindung mit dem Apache
HTTP-Server sowie die Übersetzung und Konfigurierung von
Apache zu diesem Zweck finden Sie in der Datei
INSTALL
in der obersten Verzeichisebene
des Quelltextes von Subversion.
Sobald alle notwendigen Komponenten auf Ihrem System
installiert sind, bleibt nur noch die Konfiguration von Apache
über seine Datei httpd.conf
. Weisen Sie
Apache mit der Direktive LoadModule
an,
das Modul mod_dav_svn zu laden. Diese
Direktive muss vor allen Konfigurationseinträgen in Verbindung
mit Subversion stehen. Falls Ihr Apache mit dem vorgegebenen
Aufbau installiert wurde, sollte sich das Modul
mod_dav_svn im Unterverzeichnis
modules
des
Apache-Installationsverzeichnisses befinden (oft
/usr/local/apache2
). Die Direktive
LoadModule
hat eine einfache Syntax, wobei
ein benanntes Modul auf den Ort einer Shared-Library auf
der Platte abgebildet wird:
LoadModule dav_svn_module modules/mod_dav_svn.so
Apache interpretiert den Bibliothekspfad des
Konfigurationseintrags LoadModule
als
relativ zum Wurzelverzeichnis seines eigenen Servers. Falls er
wie gezeigt konfiguriert ist, wird Apache in seinem eigenen
modules/
Unterverzeichnis nach der
Shared-Library des Subversion DAV-Moduls suchen. Abhängig
davon, wie Subversion auf Ihrem System installiert wurde, kann
es sein, dass Sie einen ganz anderen Pfad für diese Bibliothek
angeben müssen, vielleicht sogar einen absoluten Pfad wie im
folgenden Beispiel:
LoadModule dav_svn_module C:/Subversion/lib/mod_dav_svn.so
Falls mod_dav als Shared-Objekt
übersetzt wurde (statt statisch direkt in die
httpd-Binärdatei gelinkt worden zu sein),
benötigen Sie hierfür ebenfalls einen ähnlichen
LoadModule
-Eintrag. Stellen Sie sicher,
dass er vor der mod_dav_svn-Zeile
steht:
LoadModule dav_module modules/mod_dav.so LoadModule dav_svn_module modules/mod_dav_svn.so
Weiter unten in der Konfigurationsdatei sollten Sie Apache
nun mitteilen, wo Sie Ihr Subversion-Projektarchiv (oder Ihre
Projektarchive) aufbewahren. Die Direktive
Location
besitzt eine XML-ähnliche
Notation, beginnend mit einem öffnenden Tag, endend mit einem
schließenden Tag und verschiedener anderer
Konfigurationsdirektiven dazwischen. Der Zweck der Direktive
Location
besteht darin, Apache anzuweisen,
etwas Besonderes zu tun, falls Anfragen bearbeitet werden, die
an einen bestimmten URL oder dessen Kinder gerichtet sind. Im
Fall von Subversion möchten Sie, dass Apache die Unterstützung
für URLs, die auf versionierte Ressourcen zeigen, einfach an
die DAV-Schicht weiterleitet. Sie können Apache anweisen, die
Bearbeitung aller URLs, deren Pfadteile (der Teil des URL, der
nach dem Servernamen und der optionalen Portnummer steht) mit
/repos/
beginnen, an einen DAV-Provider
zu delegieren, dessen Projektarchiv unter
/var/svn/repository
liegt, indem Sie die
folgende httpd.conf
-Syntax
verwenden:
<Location /repos> DAV svn SVNPath /var/svn/repository </Location>
Falls Sie planen, mehrere Subversion-Projektarchive zu
unterstützen, die sich unterhalb eines gemeinsamen
Elternverzeichnisses auf Ihrer lokalen Platte befinden, können
Sie eine alternative Direktive,
SVNParentPath
, verwenden, um auf das
gemeinsame Elternverzeichnis hinzuweisen. Wenn Sie
beispielsweise wissen, dass Sie mehrere
Subversion-Projektarchive in einem Verzeichnis
/var/svn
anlegen möchten, auf die über
URLs wie http://my.server.com/svn/repos1
,
http://my.server.com/svn/repos2
usw. zugegriffen
werden soll, könnten Sie die Konfigurationssyntax von
httpd.conf
aus dem folgenden Beispiel
verwenden:
<Location /svn> DAV svn # Automatisch irgendein "/svn/foo" URL auf Projektarchiv /var/svn/foo abbilden SVNParentPath /var/svn </Location>
Die Verwendung dieser Syntax veranlasst Apache, die
Bearbeitung aller URLs, deren Pfadteil mit
/svn/
beginnt, an den
Subversion-DAV-Provider weiterzuleiten, der dann davon
ausgeht, dass alle Objekte in dem durch die
SVNParentPath
-Direktive spezifizierten
Verzeichnis tatsächlich Subversion-Projektarchive sind. Dies
ist insofern eine besonders bequeme Syntax, da Sie im
Gegensatz zur Direktive SVNPath
Apache
nicht neu starten müssen, wenn Sie Projektarchive
hinzufügen oder entfernen.
Achten Sie beim Definieren Ihrer neuen
Location
darauf, dass sie sich nicht mit
anderen bereits exportierten überschneidet. Wenn
beispielsweise Ihre Haupt-DocumentRoot
nach
/www
exportiert wird, sollten Sie ein
Subversion-Projektarchiv nicht in <Location
/www/repos>
exportieren. Falls eine Anfrage für
den URI /www/repos/foo.c
hereinkommt,
weiß Apache nicht, ob die Datei
repos/foo.c
in
DocumentRoot
gesucht wird oder ob es die
Herausgabe von foo.c
aus dem
Projektarchiv an mod_dav_svn delegieren
soll. Das Ergebnis ist oftmals ein Fehler vom Server der Form
301 Moved Permanently
.
An dieser Stelle sollten Sie ernsthaft über Berechtigungen nachdenken. Falls Sie Apache schon eine Zeit lang als Ihren regulären Web-Server in Betrieb haben, werden Sie wahrscheinlich bereits eine Ansammlung von Inhalt haben, etwa Webseiten, Skripte usw. Diese Dinge sind bereits mit einer Menge an Berechtigungen versehen, die es ihnen erlauben, mit Apache zusammen zu arbeiten, oder passender, die es Apache erlauben, mit diesen Dateien zu arbeiten. Wenn Apache als Subversion-Server eingesetzt wird, braucht er ebenfalls die richtigen Berechtigungen zum Lesen und Schreiben Ihres Subversion-Projektarchivs.
Sie werden ein Berechtigungssystem festlegen müssen, das
die Anforderungen von Subversion erfüllt, ohne dabei
bestehende Webseiten oder Skriptinstallationen zu
beeinträchtigen. Das kann bedeuten, dass die Berechtigungen
für Ihr Projektarchiv an die anderen Dinge angepasst werden
müssen, die Apache für Sie zur Verfügung stellt, oder dass Sie
die Direktiven User
und
Group
in httpd.conf
verwenden, um Apache mit denjenigen Anwender- und
Gruppenkennungen laufen zu lassen, die auch das
Subversion-Projektarchiv besitzt. Es gibt keine einzig
richtige Methode, um die Berechtigungen zu vergeben, und jeder
Administrator wird bestimmte Gründe haben, um es auf eine
bestimmte Art zu tun. Seien Sie sich lediglich bewusst, dass
Probleme im Zusammenhang mit den Berechtigungen am häufigsten
übersehen werden, wenn ein Subversion-Projektarchiv für die
Verwendung mit Apache eingerichtet wird.
Falls Sie httpd.conf
dergestalt
konfiguriert haben, so dass sie etwa den folgenden Eintrag
enthält:
<Location /svn> DAV svn SVNParentPath /var/svn </Location>
kann die Welt „anonym“ auf Ihr Projektarchiv
zugreifen. Bis Sie Authentifikations- und
Autorisierungsrichtlinien konfiguriert haben, sind die über
die Direktive Location
zur Verfügung
gestellten Projektarchive allgemein für jedermann zugreifbar.
Mit anderen Worten:
Jeder kann mit einem Subversion-Client eine Arbeitskopie eines Projektarchiv-URLs (oder irgendeines der Unterverzeichnisse) auschecken.
Jeder kann interaktiv die letzte Revision des Projektarchivs durchstöbern, indem der Projektarchiv-URL einfach mit einem Web-Browser geöffnet wird.
Jeder kann an das Projektarchiv übergeben.
Natürlich kann es sein, dass Sie schon längst ein
pre-commit
Hook-Skript bereitgestellt
haben, um Übergaben zu verhindern (siehe
„Erstellen von Projektarchiv-Hooks“). Sie werden
jedoch beim Weiterlesen feststellen, dass es möglich ist, die
eingebauten Methoden von Apache zu verwenden, um den Zugriff
auf bestimmte Art und Weise einzuschränken.
Tipp | |
---|---|
Die erforderliche Authentifizierung verhindert zwar, dass unerlaubte Anwender direkt auf das Projektarchiv zugreifen, schützt aber nicht die Vertraulichkeit der Netzwerkaktivitäten erlaubter Anwender. Siehe „Schutz des Netzwerkverkehrs durch SSL“ zur Konfiguration Ihres Servers mit SSL-Verschlüsselung, die eine zusätzliche Sicherheitsschicht bietet. |
Die einfachste Methode, einen Client zu authentifizieren geht über den HTTP-Basic-Authentifikationsmechanismus, der einfach einen Anwendernamen und ein Passwort verwendet, um die Identität eines Anwenders sicherzustellen. Apache stellt das Dienstprogramm htpasswd[47] zur Verfügung, welches die Verwaltung von Dateien übernimmt, die Anwendernamen und Passwörter beinhalten.
Warnung | |
---|---|
Die einfache Authentifizierung ist extrem unsicher, da Passwörter fast im Klartext über das Netz geschickt werden. Siehe „Digest authentication“ für Details zur Verwendung des wesentlich sichereren Digest Mechanismus. |
Legen Sie zunächst eine Passwort-Datei und erlauben Sie den Zugriff für die Anwender Harry und Sally:
$ ### Beim 1. Mal: -c verwenden, um die Datei anzulegen $ ### -m für die sicherere MD5-Verschlüsselung des Passworts verwenden $ htpasswd -c -m /etc/svn-auth.htpasswd harry New password: ***** Re-type new password: ***** Adding password for user harry $ htpasswd -m /etc/svn-auth.htpasswd sally New password: ******* Re-type new password: ******* Adding password for user sally $
<Location /svn> DAV svn SVNParentPath /var/svn # Authentication: Basic AuthName "Subversion repository" AuthType Basic AuthUserFile /etc/svn-auth.htpasswd </Location>
Diese Direktiven funktionieren wie folgt:
AuthName
ist ein beliebiger Name,
den Sie für Ihre Authentifikationsdomäne wählen. Die
meisten Browser zeigen diesen Namen im Dialog an, wenn
der Browser den Anwender nach seinem Namen und dem
Passwort fragt.
AuthType
spezifiziert den Typ der
zu verwendenden Authentifikation.
AuthUserFile
spezifiziert den Ort
der zu verwendenden Passwortdatei.
Allerdings bewirkt dieser
<Location>
-Block noch nichts
sinnvolles. Er teilt Apache lediglich mit, dass es sich den
Anwendernamen und das Passwort vom Subversion-Client
besorgen soll, falls eine Autorisierung
benötigt wird. (Wenn eine Autorisierung erforderlich ist,
benötigt Apache auch eine Authentifikation.) Was hier jedoch noch
fehlt, sind Direktiven, die Apache sagen,
welche Arten von Client-Anfragen eine
Autorisierung erfordern; momentan sind das keine.
Das Einfachste ist es, anzugeben, dass
alle Anfragen eine Autorisierung
erfordern, indem dem Block die Anweisung
Require valid-user
hinzugefügt
wird:
<Location /svn> DAV svn SVNParentPath /var/svn # Authentication: Basic AuthName "Subversion repository" AuthType Basic AuthUserFile /etc/svn-auth.htpasswd # Authorization: Authenticated users only Require valid-user </Location>
Zu Details über die Direktive Require
und anderen Möglichkeiten, Autorisierungsrichtlinien
festzulegen, sehen Sie unter
„Autorisierungsoptionen“ nach.
Digest-Authentifizierung ist eine Verbesserung der Basic-Authentifizierung, die es dem Server ermöglicht, die Identität des Clients zu bestätigen, ohne das Passwort ungeschützt durch das Netz zu schicken. Sowohl Client als auch Server erzeugen einen nicht rückgängig zu machenden MD5-Hashwert des Anwendernamens, Passworts, verlangter URI und einer Einwegnummer, die vom Server vergeben wird und jedes Mal geändert wird, wenn eine Authentifizierung benötigt wird. Der Client sendet seinen Hash an den Server und der Server verifiziert dann, dass die Hashes zusammenpassen.
Die Konfigurierung von Apache für die Digest-Authentifizierung ist unkompliziert und nur eine kleine Abweichung von unserem vorangegangenen Beispiel:
<Location /svn> DAV svn SVNParentPath /var/svn # Authentication: Digest AuthName "Subversion repository" AuthType Digest AuthUserFile /etc/svn-auth.htdigest # Authorization: Authenticated users only Require valid-user </Location>
Beachten Sie, dass AuthType
nun auf
Digest
gesetzt ist, und wir einen
unterschiedlichen Pfad für AuthUserFile
angegeben haben. Digest-Authentifizierung verwendet ein
unterschiedliches Dateiformat als Basic-Authentifizierung;
es wird mit Apaches Dienstprogramm
htdigest erzeugt[48] statt mit htpasswd.
Digest-Authentifizierung besitzt auch das zusätzliche
Konzept eines Bereichs, „realm“, der dem Wert
der Direktive AuthName
entsprechen muss.
Die Passwortdatei kann wie folgt erzeugt werden:
$ ### Beim ersten Mal: -c zum Erzeugen der Datei verwenden $ htdigest -c /etc/svn-auth.htdigest "Subversion repository" harry Adding password for harry in realm Subversion repository. New password: ***** Re-type new password: ***** $ htdigest /etc/svn-auth.htdigest "Subversion repository" sally Adding user sally in realm Subversion repository New password: ******* Re-type new password: ******* $
An diesem Punkt haben Sie die Authentifizierung eingerichtet, nicht jedoch die Autorisierung. Apache kann Clients auffordern und Identitäten bestätigen, aber es wurde ihm noch nicht gesagt, wie er den Zugriff von Clients mit diesen Identitäten erlauben oder einschränken soll. Dieser Abschnitt beschreibt zwei Strategien, um den Zugriff auf Ihre Projektarchive zu kontrollieren.
Die einfachste Form der Zugriffskontrolle besteht darin, bestimmten Nutzern entweder nur Lesezugriff oder Lese- und Schreibzugriff auf ein Projektarchiv zu gewähren.
Sie können den Zugriff auf alle Operationen im
Projektarchiv einschränken, indem Sie
Require valid-user
direkt dem
<Location>
-Block hinzufügen. Das
Beispiel von „Digest authentication“
erlaubt nur Clients, die sich erfolgreich authentifiziert
haben, um irgendetwas mit dem Subversion-Projektarchiv zu
machen:
<Location /svn> DAV svn SVNParentPath /var/svn # Authentifizierung: Digest AuthName "Subversion repository" AuthType Digest AuthUserFile /etc/svn-auth.htdigest # Autorisierung: Nur für authentifizierte Anwender Require valid-user </Location>
Manchmal müssen Sie gar nicht so ein strenges Regiment
führen. So erlaubt beispielsweise das eigene Projektarchiv
von Subversion unter
http://svn.collab.net/repos/svn allen auf der
Welt lesende Operationen (wie etwa das Auschecken von
Arbeitskopien und das Stöbern im Projektarchiv),
beschränkt jedoch Schreiboperationen auf authentifizierte
Nutzer. Die Direktiven Limit
und
LimitExcept
erlauben diese Art der
selektiven Einschränkung. Ähnlich der Direktive
Location
haben diese Blöcke Start- und
Ende-Tags, die Sie innerhalb Ihres
<Location>
-Blocks
unterbringen.
Die für die Direktiven Limit
und
LimitExcept
verfügbaren Parameter sind
HTTP-Anfrage-Typen, die von diesem Block beeinflusst werden.
Falls Sie beispielsweise anonyme Nur-Lese-Zugriffe erlauben
wollen, so würden Sie die Direktive
LimitExcept
(mit den Anfrage-Parametern
GET
, PROPFIND
,
OPTIONS
und REPORT
)
verwenden und die vorher erwähnte Direktive Require
valid-user
im Block
<LimitExcept>
statt nur innerhalb
des <Location>
-Blocks
einfügen.
<Location /svn> DAV svn SVNParentPath /var/svn # Authentifizierung: Digest AuthName "Subversion repository" AuthType Digest AuthUserFile /etc/svn-auth.htdigest # Autorisierung: Nur authentifizierte Anwender für nicht Nur-Lese # (Schreib-) Operationen; anonymes Lesen zulassen <LimitExcept GET PROPFIND OPTIONS REPORT> Require valid-user </LimitExcept> </Location>
Dies sind nur ein paar einfache Beispiele. Für tiefer
gehende Informationen über Apaches Zugriffskontrolle und die
Direktive Require
sollten Sie im
Abschnitt Security
der Apache
Lehrbuchsammlung unter http://httpd.apache.org/docs-2.0/misc/tutorials.html
nachlesen.
Es ist möglich, detailliertere Zugriffsrechte mithilfe von mod_authz_svn einzurichten. Dieses Apache-Modul schnappt sich die verschiedenen undurchsichtigen URLs, die vom Client zum Server gereicht werden, fordert mod_dav_svn auf, sie zu dekodieren, und unterbindet dann möglicherweise Anforderungen entsprechend in einer Konfigurationsdatei definierter Zugriffsregeln.
Falls Sie Subversion aus Quellcode gebaut haben, ist
mod_authz_svn automatisch neben
mod_dav_svn gebaut und installiert
worden. Viele binäre Distributionen installieren es
ebenfalls automatisch. Um die korrekte Installation zu
überprüfen, müssen Sie sicherstellen, dass es direkt hinter
der LoadModule
-Direktive von
mod_dav_svn in
httpd.conf
auftaucht:
LoadModule dav_module modules/mod_dav.so LoadModule dav_svn_module modules/mod_dav_svn.so LoadModule authz_svn_module modules/mod_authz_svn.so
Zur Aktivierung dieses Moduls müssen Sie Ihren
<Location>
-Block mit der Direktive
AuthzSVNAccessFile
konfigurieren, die
eine Datei mit Zugriffsrichtlinien für Pfade in Ihren
Projektarchiven bezeichnet. (Gleich werden wir auf das
Format dieser Datei eingehen.)
Da Apache flexibel ist, haben Sie die Wahl, Ihren Block auf eine von drei Arten zu konfigurieren. Fangen Sie mit der Auswahl eines dieser grundlegenden Konfigurationsmuster an. (Die folgenden Beispiele sind sehr einfach gehalten; sehen Sie sich die mitgelieferte Apache-Dokumentation an, um wesentlich mehr Einzelheiten zu den Authentifikations- und Autorisierungsoptionen von Apache zu erfahren.)
Der offenste Ansatz besteht aus Zugang für jeden. Das bedeutet, dass Apache niemals Aufforderungen zur Authentifikation sendet, so dass alle Anwender als „anonymous“ behandelt werden. (Siehe Beispiel 6.2, „Eine Beispielkonfiguration für anonymen Zugang“.)
Beispiel 6.2. Eine Beispielkonfiguration für anonymen Zugang
<Location /repos> DAV svn SVNParentPath /var/svn # Authentifizierung: keine # Autorisierung: pfadbasierte Zugangskontrolle AuthzSVNAccessFile /path/to/access/file </Location>
Am anderen Ende der Paranoia-Skala können Sie Apache
dergestalt konfigurieren, dass er alle Clients
authentifiziert. Dieser Block verlangt eine unbedingte
Authentifikation durch die Direktive
Require valid-user
und definiert wie
berechtigte Anwender authentifiziert werden sollen. (Siehe
Beispiel 6.3, „Eine Beispielkonfiguration für authentifizierten Zugang“.)
Beispiel 6.3. Eine Beispielkonfiguration für authentifizierten Zugang
<Location /repos> DAV svn SVNParentPath /var/svn # Authentifizierung: Digest AuthName "Subversion repository" AuthType Digest AuthUserFile /etc/svn-auth.htdigest # Autorisierung: pfadbasierte Zugangskontrolle; nur für authentifizierte Anwender AuthzSVNAccessFile /path/to/access/file Require valid-user </Location>
Ein drittes sehr verbreitetes Muster ist es, eine
Kombination aus authentifizierten und anonymen Zugriff zu
erlauben. So möchten beispielsweise viele Administratoren
für anonyme Anwender den Lesezugriff auf bestimmte
Verzeichnisse des Projektarchivs freigeben, während
für heikle Bereichen nur authentifizierte Anwender
zugelassen werden. Bei dieser Einstellung greifen alle
Anwender zunächst anonym auf das Projektarchiv zu. Falls
Ihre Zugangsrichtlinien an einer Stelle einen echten
Anwendernamen erfordern sollte, fordert Apache den Client
auf, sich zu authentisieren. Eingestellt wird dieses
Verhalten mit den Direktiven Satisfy Any
sowie Require valid-user
. (Siehe
Beispiel 6.4, „Eine Beispielkonfiguration für gemischten
authentifizierten/anonymen Zugang“.)
Beispiel 6.4. Eine Beispielkonfiguration für gemischten authentifizierten/anonymen Zugang
<Location /repos> DAV svn SVNParentPath /var/svn # Authentifizierung: Digest AuthName "Subversion repository" AuthType Digest AuthUserFile /etc/svn-auth.htdigest # Autorisierung: pfadbasierte Zugangskontrolle; zunächst anonymen Zugang # versuchen, doch wenn nötig authentifizieren AuthzSVNAccessFile /path/to/access/file Satisfy Any Require valid-user </Location>
Der nächste Schritt ist, eine Autorisierungsdatei zu erstellen, die Zugangsregeln für bestimmte Pfade innerhalb des Projektarchivs enthält. Wie, beschreiben wir später in „Pfadbasierte Autorisierung“.
Das Modul mod_dav_svn unternimmt
einen hohen Arbeitsaufwand, um sicherzustellen, dass Daten,
die Sie als „nicht lesbar“ markiert haben,
nicht versehentlich nach draußen geraten. Das bedeutet, dass
es aufmerksam alle Pfade überwachen muss, die von Befehlen
wie svn checkout und svn
update zurückgegeben werden. Begegnen diese
Befehle einem Pfad, der aufgrund einer
Autorisierungsrichtlinie nicht lesbar ist, wird dieser Pfad
üblicherweise vollständig unterdrückt. Im Fall der
Historien- oder Umbenennungsverfolgung, z.B. mit einem
Befehl wie svn cat -r OLD foo.c
auf
einer Datei, die vor langer Zeit umbenannt wurde, bleibt die
Umbenennungsverfolgung einfach stehen, wenn einer der
früheren Namen des Objektes als lesebeschränkt erkannt
wird.
All diese Pfadüberprüfungen können manchmal sehr teuer
werden, besonders mit svn log. Wenn eine
Liste mit Revisionen erstellt wird, sieht der Server bei
jedem geänderten Pfad in jeder Revision nach, ob er lesbar
ist. Falls ein nicht lesbarer Pfad entdeckt wird, taucht er
in der Liste der geänderten Pfade dieser Revision nicht auf
(normalerweise sichtbar mit der Option
--verbose
(-v
)), und die
gesamte Protokollnachricht wird unterdrückt. Es bedarf wohl
keiner Erwähnung, dass dies bei Revisionen, die eine große
Anzahl an Pfaden betreffen, sehr zeitaufwändig sein kann.
Das ist der Preis für Sicherheit: selbst wenn Sie überhaupt
kein Modul wie mod_authz_svn konfiguriert
haben, fordert das Modul mod_dav_svn
Apache httpd auf,
Autorisierungsüberprüfungen für jeden Pfad vorzunehmen. Das
Modul mod_dav_svn weiß nicht, welche
Autorisierungsmodule installiert wurden, also kann es
lediglich Apache auffordern, all das aufzurufen, was
vorhanden sein könnte.
Auf der anderen Seite gibt es auch eine Art Notausgang,
der es Ihnen erlaubt, Sicherheitsmerkmale gegen
Geschwindigkeit zu tauschen. Falls Sie nicht irgendeine Art
verzeichnisbasierter Autorisierung durchsetzen möchten (d.h.,
mod_authz_svn oder ähnliche Module nicht
verwenden), können Sie die gesamte Pfadüberprüfung
abstellen. Verwenden Sie die Direktive
SVNPathAuthz
in Ihrer Datei
httpd.conf
wie in Beispiel 6.5, „Abstellen aller Pfadüberprüfungen“
gezeigt.
Beispiel 6.5. Abstellen aller Pfadüberprüfungen
<Location /repos> DAV svn SVNParentPath /var/svn SVNPathAuthz off </Location>
Standardmäßig steht die Direktive
SVNPathAuthz
auf „on“. Auf
„off“ gesetzt, wird die gesamte pfadbasierte
Autorisierungsüberprüfung abgestellt.
mod_dav_svn beendet den Aufruf von
Autorisierungsüberprüfungen für jeden entdeckten
Pfad.
Die Verbindung zu einem Projektarchiv über
http://
bedeutet, dass alle
Subversion-Aktivitäten im Klartext über das Netzwerk geschickt
werden. Dass heißt, dass Operationen wie das Auschecken,
Übergaben und Aktualisierungen potentiell durch Unbefugte, die
den Netzwerkverkehr „abschnorcheln“, abgefangen
werden können. Die Verschlüsselung des Verkehrs mit SSL ist
eine gute Maßnahme, um möglicherweise heikle Informationen im
Netzwerk zu schützen.
Wird ein Subversion-Client für die Verwendung von OpenSSL
übersetzt, erlangt er die Fähigkeit, mit einem Apache-Server
über https://
-URLs zu kommunizieren, wobei
sämtlicher Verkehr durch einen Sitzungsschlüssel pro
Verbindung verschlüsselt wird. Die vom
Subversion-Client verwendete WebDAV-Bibliothek kann nicht nur
Server-Zertifikate verifizieren, sondern nach Aufforderung
auch Client-Zertifikate liefern.
Es würde den Rahmen dieses Buches sprengen, wenn beschrieben würde, wie SSL Client- und Server-Zertifikate erzeugt werden und wie Apache für ihre Verwendung konfiguriert wird. Viele andere Bücher, darunter Apaches eigene Dokumentation, erläutern diese Aufgabe.
Tipp | |
---|---|
SSL-Zertifikate von wohlbekannten Instanzen sind in der Regel kostenpflichtig, doch können Sie als Minimallösung Apache so konfigurieren, das er ein selbstgezeichnetes Zertifikat verwendet, dass durch ein Werkzeug wie etwa OpenSSL erzeugt wurde (http://openssl.org).[49] |
Bei einer Verbindung zu Apache über https://
kann ein Subversion-Client zwei unterschiedliche Arten von
Antworten empfangen:
Ein Server-Zertifikat
Eine Aufforderung zur Vorlage eines Client-Zertifikats
Wenn der Client ein Server-Zertifikat empfängt, muss er sicherstellen, dass der Server derjenige ist, für den er sich ausgibt. OpenSSL macht das, indem der Unterzeichner des Server-Zertifikats, die sogenannte Certificate Authority (CA), oder Zertifizierungsstelle, untersucht wird. Falls OpenSSL der CA nicht automatisch vertrauen kann, oder falls ein anderes Problem auftaucht (etwa ein abgelaufenes Zertifikat oder ein nicht übereinstimmender Rechnername), fragt Sie der Subversion-Kommandozeilenclient, ob Sie dem Server-Zertifikat dennoch vertrauen möchten:
$ svn list https://host.example.com/repos/project Fehler bei der Validierung des Serverzertifikats für »https://host.example.com:443«: - Das Zertifikat ist nicht von einer vertrauenswürdigen Instanz ausgestellt Überprüfen Sie den Fingerabdruck, um das Zertifikat zu validieren! Zertifikats-Informationen: - Hostname: host.example.com - Gültig: von Jan 30 19:23:56 2004 GMT bis Jan 30 19:23:56 2006 GMT - Aussteller: CA, example.com, Sometown, California, US - Fingerabdruck: 7d:e1:a9:34:33:39:ba:6a:e9:a5:c4:22:98:7b:76:5c:92:a0:9c:7b Ve(r)werfen, (t)emporär akzeptieren oder (p)ermanent akzeptieren?
Dieser Dialog ist im Wesentlichen dieselbe Frage, die
Sie bei Ihrem Web-Browser gesehen haben (der auch bloß ein
weiterer HTTP-Client ist, so wie Subversion). Falls Sie
die Option (p)
ermanent auswählen, wird
Subversion das Server-Zertifikat in Ihrem privaten
Laufzeitbereich auth/
zwischengespeichert, ebenso wie Ihr Anwendername und
Passwort (siehe
„Client-Zugangsdaten“), und
diesem Zertifikat bei künftigen Protokollverhandlungen
vertrauen.
Ihre Laufzeit-Datei servers
ermöglicht es Ihrem Subversion-Client ebenso, automatisch
bestimmten CAs zu vertrauen, entweder global oder pro
Host. Setzen Sie die Variable
ssl-authority-files
auf eine durch
Semikolons getrennte Liste PEM-kodierter
CA-Zertifikate:
[global] ssl-authority-files = /path/to/CAcert1.pem;/path/to/CAcert2.pem
Viele OpenSSL-Installationen besitzen auch eine
vordefinierte Menge von „Standard“-CAs, denen
nahezu allgemein vertraut wird. Damit der Subversion-Client
diesen Standard-Zertifizierungsstellen automatisch vertraut,
setzen Sie die Variable
ssl-trust-default-ca
auf
true
.
Falls der Client eine die Aufforderung erhält, ein Client-Zertifikat vorzulegen, ersucht Apache den Client, sich zu identifizieren. Der Client muss ein Zertifikat zurückschicken, das von einer CA signiert wurde, der Apache vertraut, zusätzlich mit einer Aufforderungserwiederung (Challenge Response), die beweist, dass der Client in Besitz des zum Zertifikat gehörigen privaten Schlüssels ist. Für gewöhnlich wird der private Schlüssel und das Client-Zertifikat, durch eine lokale Passphrase geschützt, verschlüsselt auf Platte gespeichert. Wenn Subversion diese Aufforderung erhält, fragt es Sie nach dem Pfad zum Zertifikat und der Passphrase, das jenes schützt:
$ svn list https://host.example.com/repos/project Anmeldebereich: https://host.example.com:443 Client Zertifikatsdatei: /path/to/my/cert.p12 Passphrase für »/path/to/my/cert.p12«: ********
Beachten Sie, dass die Zugangsdaten des Clients in
einer .p12
-Datei gespeichert werden. Um
ein Client-Zertifikat mit Subversion verwenden zu können,
muss es im PKCS#12-Format vorliegen, was einem portablen
Standard entspricht. Die meisten Web-Browser können
Zertifikate in diesem Format im-
und exportieren. Eine weitere Option ist es, die
OpenSSL-Kommandozeilenwerkzeuge zu verwenden, um
bestehende Zertifikate in PKCS#12 zu überführen.
Die Laufzeitdatei servers
erlaubt
Ihnen auch, diese Aufforderung pro Host zu
automatisieren. Falls Sie die Variablen
ssl-client-cert-file
und
ssl-client-cert-password
setzen, kann
Subversion automatisch auf Client-Zertifikatsanforderungen
antworten, ohne bei Ihnen nachzufragen:
[groups] examplehost = host.example.com [examplehost] ssl-client-cert-file = /path/to/my/cert.p12 ssl-client-cert-password = somepassword
Sicherheitsbewusstere Leute lassen
möglicherweise ssl-client-cert-password
weg, um zu vermeiden, die Passphrase im Klartext auf
Platte zu speichern.
Die meisten Authentifikations- und Autorisierungsoptionen für Apache und mod_dav_svn haben wir abgehandelt. Es gibt jedoch noch ein paar weitere nette Dinge, die Apache zu bieten hat.
Einer der nützlichsten Vorteile eines Apache/WebDAV
Aufbaus für Ihr Subversion Projektarchiv besteht darin, dass
Ihre versionierten Dateien und Verzeichnisse unmittelbar mit
einem gewöhnlichen Webbrowser betrachtet werden können. Da
Subversion zur Identifizierung versionierter Ressourcen URLs
verwendet, können diese URLs für den HTTP-basierten Zugriff
direkt im Webbrowser eingetippt werden. Ihr Browser
verschickt daraufhin für diesen URL eine HTTP
GET
-Anfrage; je nachdem, ob dieser URL
ein versioniertes Verzeichnis oder eine Datei repräsentiert,
antwortet mod_dav_svn mit der Auflistung
eines Verzeichnisinhalts oder mit dem Inhalt einer
Datei.
Falls die URLs keinerlei Informationen über die Ressourcenversion enthalten, die Sie sehen möchten, wird mod_dav_svn stets mit der jüngsten Version antworten. Diese Funktionalität hat den wundervollen Nebeneffekt, dass Sie Subversion-URLs als Dokumentverweise an Ihre Mitarbeiter weitergeben können, die stets auf die neuesten Ausprägungen dieser Dokumente zeigen werden. Natürlich können Sie diese URLs auch aus anderen Webseiten heraus verwenden.
Seit Subversion 1.6 unterstützt
mod_dav_svn eine öffentliche URI Syntax
zur Untersuchung älterer Revisionen sowohl von Dateien als
auch Verzeichnissen. Die Syntax verwendet den Teil des
Query-Strings des URL, um entweder die Peg-Revision oder
die operative Revision oder beide anzugeben, die
Subversion dann verwendet, um die in Ihrem Browser
darzustellende Version zu ermitteln. Fügen Sie dem
Query-String das Namens-Wert-Paar
p=
,
hinzu, wobei PEGREV
PEGREV
eine
Revisionsnummer ist, die die Peg-Revision festlegt, die
Sie für die Abfrage anwenden möchten. Verwenden Sie
r=
,
wobei REV
REV
eine Revisionsnummer
ist, die die operative Revisionsnumer festlegt.
Wenn Sie beispielsweise die letzte Version einer Datei
README.txt
in
/trunk
Ihres Projektes sehen möchten,
zeigen Sie mit Ihrem Webbrower auf die Projektarchiv-URL
dieser Datei, die ähnlich der folgenden aussehen
sollte:
http://host.example.com/repos/project/trunk/README.txt
Falls Sie nun eine ältere Version dieser Datei sehen wollten, fügen Sie dem Query-String der URL eine operative Revision hinzu:
http://host.example.com/repos/project/trunk/README.txt?r=1234
Was ist, falls das Objekt, das Sie sehen möchten, nicht mehr in der letzten Revision des Projektarchivs vorhanden ist? Hierbei ist eine Peg-Revision sehr hilfreich:
http://host.example.com/repos/project/trunk/deleted-thing.txt?p=321
Natürlich können Sie Peg-Revisions- und Angaben für operative Revisionen kombinieren, um genau anzugeben, was genau Sie sehen möchten:
http://host.example.com/repos/project/trunk/renamed-thing.txt?p=123&r=21
Der obige URL würde Revision 21 des Objekts anzeigen,
das in Revision 123 an der Stelle
/trunk/renamed-thing.txt
im
Projektarchiv lag. Siehe
„Peg- und operative Revisionen“ für eine
detaillierte detailed Erörterung dieser Konzepte von
„Peg-Revision“ und „operativer
Revision“. Sie könnten ein wenig
schwerverständlich sein.
Zur Erinnerung: Diese Funktionalität von mod_dav_svn bietet nur ein eingeschränktes Stöbererlebnis im Projektarchiv. Sie können Verzeichnislisten und Dateiinhalte sehen, jedoch keine Revisionseigenschaften (wie etwa Protokollnachrichten) oder Datei- oder Verzeichniseigenschaften. Für Leute, die weitergehende Informationen zum Projektarchiv und seiner Geschichte benötigen gibt es hierfür mehrere Softwarepakete von Drittanbietern. Hierzu zählen beispielsweise ViewVC (http://viewvc.tigris.org), Trac (http://trac.edgewall.org) und WebSVN (http://websvn.info). Diese Werkzeuge von Drittanbietern beeinträchtigen nicht die eingebaute „stöberfähigkeit“ von mod_dav_svn und bieten im Allgemeinen weitergehende Funktionalität, wozu die Anzeige der eben erwähnten Mengen von Eigenschaften, die Anzeige von Unterschieden zwischen Dateirevisionen u.a. gehört.
Während des Durchstöberns eines
Subversion-Projektarchivs bekommt der Web-Browser Hinweise
zur Darstellung des Inhalts einer Datei, indem er in den
Content-Type:
-Header von Apaches
Antwort auf die HTTP GET
-Anfrage
schaut. Der Wert dieses Headers ist eine Art MIME-Typ.
Standardmäßig teilt Apache den Web-Browsern mit, dass alle
Dateien des Projektarchivs den
„Standard“-MIME-Typen besitzen, normalerweise
text/plain
. Das kann jedoch
frustrierend sein, wenn ein Anwender möchte, dass Dateien
aus dem Projektarchiv etwas aussagekräftiger dargestellt
werden; beispielsweise wäre es nett, wenn eine Datei
foo.html
aus dem Projektarchiv auch
als HTML-Datei angezeigt würde.
Um das zu erreichen, müssen Sie nur sicherstellen,
dass Ihre Dateien den passenden
svn:mime-type
gesetzt haben. Im Detail
besprechen wir das in
„Datei-Inhalts-Typ“.
Sie können Ihren Client sogar so konfigurieren, dass er
automatisch passende
svn:mime-type
-Eigenschaften an Dateien
hängt, wenn sie das erste Mal in das Projektarchiv
eingebracht werden (siehe
„Automatisches Setzen von Eigenschaften“).
Um mit unserem Beispiel fortzufahren, wenn also jemand
die Eigenschaft svn:mime-type
mit dem
Wert text/html
an die Datei
foo.html
hänge, würde Apache Ihrem
Browser wahrscheinlich mitteilen, dass die Datei als HTML
darzustellen sei. Man könnte auch passende
image/*
-MIME-Type-Eigenschaften an
Bilddateien hängen und somit eine komplette Webpräsenz
direkt aus dem Projektarchiv heraus sichtbar machen!
Solange die Webpräsenz keinen dynamisch erzeugten Inhalt
hat, gibt es damit im Allgemeinen kein Problem.
Gemeinhin werden Sie mehr Nutzen aus URLs auf
versionierte Dateien ziehen – hier liegt schließlich
der interessante Inhalt. Gelegentlich werden Sie beim
Durchstöbern eines Subversion-Verzeichnisinhalts
feststellen, dass das zur Darstellung verwendete HTML sehr
einfach ist und bestimmt nicht ästhetisch ansprechend (oder
gar interessant). Um eine Anpassung dieser
Verzeichnisdarstellungen zu ermöglichen, stellt Subversion
einen XML-Index-Mechanismus zur Verfügung. Eine einzelne
SVNIndexXSLT
-Direktive im
Location
-Block des Projektarchivs in
httpd.conf
fordert
mod_dav_svn auf, bei der Anzeige von
Verzeichnisinhalten XML auszugeben und ein XSLT-Stylesheet
Ihrer Wahl zu verwenden:
<Location /svn> DAV svn SVNParentPath /var/svn SVNIndexXSLT "/svnindex.xsl" … </Location>
Wenn Sie die Direktive SVNIndexXSLT
zusammen mit einem gestalterischen XSLT-Stylesheet
verwenden, können Sie die Verzeichnisinhalte an das
Farbschema und die bildliche Darstellung anderer Teile
Ihrer Webpräsenz anpassen. Sollten Sie es vorziehen, können
Sie auch die Beispiel-Stylesheets aus dem Verzeichnis
tools/xslt/
des
Subversion-Quelltextpakets verwenden. Beachten Sie, dass
die Pfadangabe des Verzeichnisses
SVNIndexXSLT
tatsächlich um einen
URL-Pfad handelt – Browser müssen Ihre Stylesheets
lesen können, um sie zu verwenden!
Falls Sie mit einem einzelnen URL eine Ansammlung von
Projektarchiven über die Direktive
SVNParentPath
verfügbar machen, ist es
auch möglich, dass Apache einem Web-Browser alle
verfügbaren Projektarchive anzeigt. Sie müssen nur die
Direktive SVNListParentPath
aktivieren:
<Location /svn> DAV svn SVNParentPath /var/svn SVNListParentPath on … </Location>
Falls ein Anwender nun mit dem Web-Browser auf den URL
http://host.example.com/svn/
geht,
sieht er eine Liste aller Projektarchive unterhalb von
/var/svn
. Offensichtlich kann dies
ein Sicherheitsproblem sein, so dass dieser Mechanismus
standardmäßig abgestellt ist.
Da Apache im Grunde genommen ein HTTP-Server ist,
beinhaltet er fantastisch anpassungsfähige
Protokollierungsmöglichkeiten. Es würde den Rahmen dieses
Buches sprengen, alle Protokollierungseinstellungen zu
erörtern, doch soll darauf hingewiesen werden, dass selbst
die gewöhnlichste httpd.conf
-Datei
Apache veranlasst, zwei Protokolldateien anzulegen:
error_log
und access_log
. Diese Protokolldateien
können an unterschiedlichen Orten liegen, werden
normalerweise aber im Protokollbereich Ihrer
Apache-Installation angelegt. (Unter Unix liegen sie oft
in /usr/local/apache2/logs/
.)
Die Datei error_log
zeichnet
sämtliche internen Fehler beim Betrieb von Apache auf.
Die Datei access_log
protokolliert
jede von Apache empfangene eingehende HTTP-Abfrage. Das
macht es einfach, festzustellen, von welchen IP-Adressen
Subversion-Clients kommen, wie oft bestimmte Clients den
Server benutzen, welche Anwender sich richtig anmelden und
welche Abfragen erfolgreich sind oder fehlschlagen.
Da HTTP ein zustandsloses Protokoll ist, erzeugt selbst
die einfachste Funktion eines Subversion Clients leider
mehrere Netzwerkabfragen. Es ist sehr schwer, anhand der Datei
access_log
herzuleiten, was der Client
tat; die meisten Funktionen sehen aus wie eine Folge
kryptischer PROPPATCH
-,
GET
-, PUT
- und
REPORT
-Abfragen. Und, was alles noch
komplizierter macht: viele Client-Funktionen schicken fast
identische Anfragen, was ein Auseinanderhalten
erschwert.
mod_dav_svn kann Ihnen jedoch helfen. Durch die Aktivierung einer „operativen Protokollierung“ können Sie mod_dav_svn veranlassen, eine gesonderte Protokolldatei anzulegen, die festhält, welche Art von Funktionen Ihre Clients auf höherer Ebene ausführen.
Um das zu bewerkstelligen, müssen Sie die
Apache-Direktive CustomLog
verwenden (die
detailliert in der Dokumentation zu Apache beschrieben
wird). Stellen Sie sicher, dass Sie die Direktive
außerhalb Ihres Subversion
Location
-Blocks verwenden:
<Location /svn> DAV svn … </Location> CustomLog logs/svn_logfile "%t %u %{SVN-ACTION}e" env=SVN-ACTION
In diesem Beispiel veranlassen wir Apache, die spezielle
Protokolldatei svn_logfile
im
standardmäßigen Verzeichnis für Apache Protokolldateien,
logs
, anzulegen. Die Variablen
%t
und %u
werden
durch die Zeit bzw. den Anwendernamen der Anfrage ersetzt.
Die wirklich wichtigen Teile sind die zwei Instanzen von
SVN-ACTION
. Wenn Apache diese Variable
sieht, ersetzt er den Wert der Umgebungsvariablen
SVN-ACTION
, die automatisch von
mod_dav_svn belegt wird, wenn eine
Client-Funktion auf hoher Ebene feststellt wird.
Statt also eine traditionelle
access_log
-Protokolldatei auswerten zu
müssen, die etwa so aussieht:
[26/Jan/2007:22:25:29 -0600] "PROPFIND /svn/calc/!svn/vcc/default HTTP/1.1" 207 398 [26/Jan/2007:22:25:29 -0600] "PROPFIND /svn/calc/!svn/bln/59 HTTP/1.1" 207 449 [26/Jan/2007:22:25:29 -0600] "PROPFIND /svn/calc HTTP/1.1" 207 647 [26/Jan/2007:22:25:29 -0600] "REPORT /svn/calc/!svn/vcc/default HTTP/1.1" 200 607 [26/Jan/2007:22:25:31 -0600] "OPTIONS /svn/calc HTTP/1.1" 200 188 [26/Jan/2007:22:25:31 -0600] "MKACTIVITY /svn/calc/!svn/act/e6035ef7-5df0-4ac0-b811-4be7c823f998 HTTP/1.1" 201 227 …
können Sie eine weit verständlichere Datei
svn_logfile
durchgehen, die so
aussieht:
[26/Jan/2007:22:24:20 -0600] - get-dir /tags r1729 props [26/Jan/2007:22:24:27 -0600] - update /trunk r1729 depth=infinity [26/Jan/2007:22:25:29 -0600] - status /trunk/foo r1729 depth=infinity [26/Jan/2007:22:25:31 -0600] sally commit r1730
Zusätzlich zur Umgebungsvariablen
SVN-ACTION
besetzt
mod_dav_svn auch die Variablen
SVN-REPOS
und
SVN-REPOS-NAME
, die den Dateisystempfad
zum Projektarchiv bzw. dessen Basisnamen beinhalten.
Es sei empfohlen, Referenzen auf eine oder beide dieser
Variablen in Ihre CustomLog
Formatbeschreibung einzufügen; besonders dann, falls Sie
Informationen aus mehreren Projektarchiven in einer
einzelnen Protokolldatei sammeln.
Eine vollständige Liste mit allen protokollierten Aktionen finden Sie unter „Protokollierung auf hohem Niveau“.
Einer der netten Vorteile von Apache als Subversion-Server ist die Möglichkeit zur Einrichtung eines einfachen Abgleichs. Nehmen wir zum Beispiel an, dass Ihr Team über vier Standorte auf der Welt verteilt ist. Da das Subversion-Projektarchiv nur an einem davon untergebracht sein kann, ist es für die anderen drei Standorte kein Vergnügen, darauf zuzugreifen, da sie wahrscheinlich eine spürbar langsamere Verbindung und längere Antwortzeiten beim Aktualisieren und Abliefern von Code erdulden müssen. Eine leistungsfähige Lösung besteht darin, ein System aufzusetzen, das aus einem Master-Apache-Server und mehreren Slave-Apache-Servern besteht. Falls Sie an jedem Standort einen Slave-Server aufstellen, können die Anwender eine Arbeitskopie vom nächstgelegenen Slave auschecken. Alle Leseanfragen gehen an den Server vor Ort. Schreibanfragen werden automatisch an den einzigen Master-Server weitergeleitet. Wenn die Übergabe abgeschlossen ist, „schiebt“ der Master automatisch die neue Revision mithilfe des Abgleichswerkzeugs svnsync auf jeden Slave-Server.
Diese Konfiguration bewirkt eine riesige, für Ihre Anwender deutlich wahrnehmbare Geschwindigkeitszunahme, da der Netzverkehr von Subversion-Clients normalerweise zu 80—90% aus Leseabfragen besteht. Und wenn diese Abfragen von einem lokalen Server kommen, ist das ein Riesengewinn.
In diesem Abschnitt begleiten wir Sie durch eine Standard-Einrichtung dieses Ein-Master/Mehrere-Slaves-Systems. Denken Sie jedoch daran, dass auf Ihren Servern mindestens Apache 2.2.0 (mit geladenem mod_proxy) und Subversion 1.5 (mod_dav_svn) laufen muss.
Konfigurieren Sie zunächst die Datei
httpd.conf
des Master-Servers auf die
übliche Art. Stellen Sie das Projektarchiv unter einem
bestimmten URI zur Verfügung und richten Sie nach ihren
Wünschen die Authentifizierung sowie Autorisierung ein.
Sobald dies erledigt ist, konfigurieren Sie jeden Ihrer
„Slave“-Server auf exakt dieselbe Art, fügen
jedoch die besondere Direktive
SVNMasterURI
dem Block hinzu:
<Location /svn> DAV svn SVNPath /var/svn/repos SVNMasterURI http://master.example.com/svn … </Location>
Diese neue Direktive teilt dem Slave-Server mit, alle Schreibanfragen an den Master weiterzuleiten. (Dies geschieht durch das Apache-Modul mod_proxy automatisch.) Gewöhnliche Leseanfragen werden jedoch immer noch von den Slaves bedient. Stellen Sie sicher, dass Ihre Master- und Slave-Server die gleichen Authentifikations- und Autorisierungs-Konfigurationen haben; falls sie nicht mehr synchron sein sollten, kann das zu heftigen Kopfschmerzen führen.
Als nächstes müssen wir uns um das Problem unendlicher Rekursion kümmern. Stellen Sie sich vor, was unter der gegenwärtigen Konfiguration passiert, wenn ein Subversion-Client eine Übergabe an den Master-Server vornimmt. Wenn die Übergabe abgeschlossen ist, benutzt der Server svnsync, um die neue Revision nach jedem Slave zu replizieren. Da sich aber svnsync wie ein gewöhnlicher Subversion-Client bei einer Übergabe verhält, wird der Slave sofort versuchen, die hereinkommende Schreibaufforderung zurück an den Master weiterzuleiten! Da kommt Freude auf.
Die Lösung des Problems besteht darin, den Master
Revisionen an eine unterschiedliche
<Location>
auf den Slaves senden
zu lassen. Dieser Ort ist dergestalt konfiguriert, dass
Schreibanfragen nicht weitergeleitet
werden, sondern normale Übergaben von der IP-Adresse des
Masters (und nur von dort) angenommen werden:
<Location /svn-proxy-sync> DAV svn SVNPath /var/svn/repos Order deny,allow Deny from all # Nur Zugriffe auf diese Location von der IP-Adresse des Servers erlauben: Allow from 10.20.30.40 … </Location>
Nachdem Sie nun Ihre
Location
-Blöcke auf Mastern und Slaves
konfiguriert haben, müssen Sie nun Ihren Master für die
Replizierung zu den Slaves einrichten. Das geschieht auf
die übliche Weise – mit svnsync.
Wenn Sie dieses Werkzeug noch nicht kennen, können Sie
Details unter
„Projektarchiv Replikation“
nachlesen.
Stellen Sie zunächst sicher, dass jedes
Slave-Projektarchiv ein
pre-revprop-change
-Hook-Skript hat,
das Änderungen an Revisions-Eigenschaften aus der Ferne
ermöglicht. (Das ist Standard, wenn von
svnsync empfangen wird.) Melden Sie
sich dann auf dem Master-Server an und konfigurieren jede
der Slave-Projektarchiv-URIs, so dass sie Daten vom
Master-Projektarchiv auf der lokalen Platte
empfangen:
$ svnsync init http://slave1.example.com/svn-proxy-sync file:///var/svn/repos Eigenschaften für Revision 0 kopiert. $ svnsync init http://slave2.example.com/svn-proxy-sync file:///var/svn/repos Eigenschaften für Revision 0 kopiert. $ svnsync init http://slave3.example.com/svn-proxy-sync file:///var/svn/repos Eigenschaften für Revision 0 kopiert. # Die initiale Replizierung durchführe $ svnsync sync http://slave1.example.com/svn-proxy-sync Übertrage Daten .... Revision 1 übertragen. Eigenschaften für Revision 1 kopiert. Übertrage Daten .... Revision 2 übertragen. Eigenschaften für Revision 2 kopiert. … $ svnsync sync http://slave2.example.com/svn-proxy-sync Übertrage Daten .... Revision 1 übertragen. Eigenschaften für Revision 1 kopiert. Übertrage Daten .... Revision 2 übertragen. Eigenschaften für Revision 2 kopiert. … $ svnsync sync http://slave3.example.com/svn-proxy-sync Übertrage Daten .... Revision 1 übertragen. Eigenschaften für Revision 1 kopiert. Übertrage Daten .... Revision 2 übertragen. Eigenschaften für Revision 2 kopiert. …
Nachdem das erledigt ist, wird das
post-commit
-Hook-Skript des
Master-Servers konfiguriert, damit
svnsync auf jedem Slave-Server
aufgerufen wird:
#!/bin/sh # Post-Commit-Skript zum Replizieren der neu übergebenen Revision an die Slaves svnsync sync http://slave1.example.com/svn-proxy-sync > /dev/null 2>&1 & svnsync sync http://slave2.example.com/svn-proxy-sync > /dev/null 2>&1 & svnsync sync http://slave3.example.com/svn-proxy-sync > /dev/null 2>&1 &
Die zusätzlichen Stückchen am Ende jeder Zeile sind
zwar nicht notwendig, erlauben es aber den Sync-Befehlen,
auf eine leise Art und Weise im Hintergrund zu laufen, so
dass der Subversion-Client keine Ewigkeit auf den Abschluss
der Übergabe warten muss. Zusätzlich zu diesem
post-commit
-Hook werden Sie außerdem
einen post-revprop-change
-Hook
benötigen, damit, wenn ein Anwender beispielsweise eine
Protokollnachricht verändert, die Slave-Server diese
Änderung ebenfalls mitbekommen:
#!/bin/sh # Post-revprop-Change-Skript zur Weitergabe der Änderung an den Revisionseigenschaften an die Slaves REV=${2} svnsync copy-revprops http://slave1.example.com/svn-proxy-sync ${REV} > /dev/null 2>&1 & svnsync copy-revprops http://slave2.example.com/svn-proxy-sync ${REV} > /dev/null 2>&1 & svnsync copy-revprops http://slave3.example.com/svn-proxy-sync ${REV} > /dev/null 2>&1 &
Das Einzige, was wir hier ausgelassen haben, ist die Behandlung von Sperren auf Anwenderebene (der Sorte svn lock). Sperren werden vom Master-Server während der Übergabeoperationen durchgesetzt; alle Informationen zu Sperren werden jedoch während Leseoperationen wie svn update und svn status durch den Slave-Server verteilt. An und für sich müsste eine voll funktionsfähige Proxy-Umgebung die Sperrinformationen vom Master-zum Slave-Server perfekt replizieren. Leider sind die meisten der hierfür eingesetzten Mechanismen auf die eine oder andere Art unzureichend[50]. Viele Teams verwenden die Sperrfunktionalität von Subversion überhaupt nicht, so dass es Sie gar nicht betreffen könnte. Leider können wir den Teams, die Sperren verwenden, keine Empfehlungen aussprechen, wie diese Schwäche umgangen werden kann.
Nun sollte Ihr Master-Slave-Replizierungssystem einsatzbereit sein. An dieser Stelle sind einige Worte zur Warnung angebracht. Bedenken Sie, dass diese Replizierung nicht vollständig robust gegenüber Rechner- und Netzwerkausfällen ist. Wenn beispielsweise einer der automatisierten svnsync-Befehle aus irgendeinem Grund nicht vollständig abgeschlossen wird, beginnen die Slaves, hinterher zu hinken. Ihre entfernten Anwender werden sehen, dass sie Revision 100 übergeben haben; wenn sie allerdings svn update aufrufen, wird ihr lokaler Server ihnen mitteilen, dass Revision 100 noch nicht existiert! Natürlich wird das Problem automatisch mit der nächsten Übergabe behoben wenn das folgende svnsync erfolgreich ist – alle wartenden Revisionen werden dann repliziert. Trotzdem möchten Sie vielleicht eine zusätzliche Überwachung einrichten, um auf Synchronisierungsfehler hingewiesen zu werden, damit Sie in diesem Fall svnsync erneut aufrufen können.
Einige der Funktionen, die Apache als robuster Webserver
mitbringt, können auch zur Verbesserung der Funktionalität
und Sicherheit in Subversion verwendet werden. Der
Subversion-Client kann SSL (den bereits besprochenen Secure
Sockets Layer) verwenden. Falls ihr Subversion-Client mit
SSL-Unterstützung gebaut wurde, kann er auf Ihren
Apache-Server mit https://
zugreifen und
sich einer verschlüsselten Netzwerksitzung von hoher
Qualität erfreuen.
Gleichermaßen nützlich sind andere Funktionen der Beziehung zwischen Apache und Subversion, wie etwa die Möglichkeit, einen besonderen Port zu spezifizieren (statt des HTTP Standard-Ports 80), oder einen virtuellen Domain-Namen, unter dem das Subversion-Projektarchiv erreichbar sein soll, oder die Möglichkeit, das Projektarchiv über einen HTTP-Proxy zu erreichen.
Da mod_dav_svn eine Teilmenge des WebDAV/DeltaV-Protokolls spricht, ist es möglich, auf das Projektarchiv über DAV-Clients von Drittanbietern zuzugreifen. Die meisten modernen Betriebssysteme (Win32, OS X und Linux) besitzen die eingebaute Fähigkeit, einen DAV-Server als eine Standard-Netz-„Freigabe“ einzuhängen. Das ist eine komplizierte Angelegenheit, doch ebenso erstaunlich, wenn es implementiert ist. Zu Einzelheiten, siehe Anhang C, WebDAV und Autoversionierung.
Beachten Sie, dass es noch eine Anzahl weiterer kleiner
Schräubchen gibt, an denen man bei
mod_dav_svn drehen kann, die aber zu
verworren sind, um sie hier im Kapitel aufzuführen. Eine
vollständige Liste aller httpd.conf
Direktiven, auf die mod_dav_svn reagiert,
finden Sie unter „Anweisungen“.
[45] Siehe http://www.webdav.org/.
[46] Die hassen so etwas echt.
[49] Obgleich selbstgezeichnete Zertifikate anfällig für „Man-in-the-Middle“-Angriffe sind, ist ein solcher Angriff schwieriger für einen laienhaften Beobachter durchzuführen als ungeschützte Passwörter abzuschnorcheln.
[50] http://subversion.tigris.org/issues/show_bug.cgi?id=3457 verfolgt diese Probleme.