svnserve gestattet den Zugriff auf Subversion-Projektarchive über das spezielle Netzprotokoll von Subversion.
Sie können svnserve als selbständigen
Server-Prozess laufen lassen (für Clients, die das
Zugriffsverfahren svn://
verwenden); Sie
können ihn bei Bedarf von einem Dämon wie
inetd oder xinetd starten
lassen (ebenfalls für svn://
), oder Sie
können ihn bei Bedarf durch sshd für das
Zugriffsverfahren svn+ssh://
starten
lassen.
Egal, welches Zugriffsverfahren verwendet wird: sobald der
Client ein Projektarchiv ausgewählt hat, indem er dessen URL
überträgt, liest svnserve eine Datei namens
conf/svnserve.conf
im
Projektarchiv-Verzeichnis, um spezifische Einstellungen wie etwa
die zu verwendende Authentifizierungs-Datenbank und die
anzuwendenden Autorisierungsrichtlinien zu ermitteln. Siehe
„svnserve, ein maßgefertigter Server“ zu Details der Datei
svnserve.conf
.
Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Kommandos besitzt svnserve keine Unterbefehle – es wird ausschließlich über Optionen gesteuert.
--daemon
(-d
)
Veranlasst svnserve, im
Dämon-Modus zu laufen. svnserve
verschwindet in den Hintergrund und akzeptiert und
bedient TCP/IP-Verbindungen über den
svn
-Port (standardmäßig 3690).
--foreground
In Verbindung mit -d
wird
svnserve veranlasst, im Vordergrund
zu bleiben. Dies ist hauptsächlich nützlich für die
Fehlersuche.
--inetd
(-i
)
Veranlasst svnserve, die
Dateideskriptoren stdin
und
stdout
zu verwenden, was passend
ist, falls der Dämon von inetd
gestartet wird.
--help
(-h
)
Gibt eine Zusammenfassung der Aufrufsyntax und beendet sich anschließend.
--listen-host
=HOST
Veranlasst svnserve, an der durch
HOST
spezifizierten
Schnittstelle auf Verbindungen zu warten; das kann
entweder ein Rechnername oder eine IP-Adresse
sein.
--listen-once
(-X
)
Veranlasst svnserve, eine
Verbindung über den svn
-Port
anzunehmen, sie zu bedienen und sich dann zu beenden.
Dies ist hauptsächlich nützlich für die
Fehlersuche.
--listen-port
=PORT
Veranlasst svnserve, Verbindungen
über PORT
anzunehmen, falls
es im Dämon-Modus läuft. (Dämonen unter FreeBSD horchen
standardmäßig nur auf tcp6 – dies teilt ihnen mit,
dass sie auch auf tcp4 horchen sollen.)
--pid-file FILENAME
Veranlasst svnserve, seine
Prozess-ID in die Datei
FILENAME
zu schreiben, die
schreibbar sein muss für die Benutzerkennung unter der
svnserve läuft.
--root
=ROOT
(-r
=ROOT
)
Stellt das virtuelle Wurzelverzeichnis für Projektarchive ein, die von svnserve bedient werden. Der Pfadname in von Clients übergebenen URLs wird relativ zu dieser Wurzel interpretiert und kann dieses Wurzelverzeichnis auch nicht verlassen.
--threads
(-T
)
Veranlasst svnserve wenn es im Dämon-Modus läuft, für jede Verbindung einen Thread statt einen Prozess zu starten (z.B. falls es unter Windows läuft). Der Prozess svnserve geht beim Start dennoch in den Hintergrund.
--tunnel
(-t
)
Veranlasst svnserve, im
Tunnelmodus zu laufen, der wie der
inetd-Modus funktioniert (beide Modi
bedienen eine Verbindung über
stdin
/stdout
und beenden sich dann), mit der Ausnahme, dass
angenommen wird, dass die Verbindung im Voraus mit dem
Benutzernamen der aktuellen UID authentifiziert worden
ist. Diese Option wird für Sie automatisch vom Client
übergeben, wenn ein Tunnel-Agent wie
ssh verwendet wird. Das bedeutet,
dass für Sie kaum die Notwendigkeit
besteht, jemals diese Option an
svnserve zu übergeben. Falls Sie sich
einmal dabei erwischen, auf der Kommandozeile
svnserve --tunnel
zu tippen und sich
fragen, was als nächstes zu tun ist, siehe „Tunneln über SSH“.
--tunnel-user NAME
In Verbindung mit der Option
--tunnel
teilt diese Option
svnserve mit, dass es davon ausgehen
soll, dass NAME
der
authentifizierte Benutzer ist statt der UID des
svnserve-Prozesses. Dies ist nützlich
für Benutzer, die zwar ein einzelnes Systemkonto über
SSH verwenden möchten, dabei aber unterschiedliche
Identitäten für die Übergabe beibehalten möchten.
--version
Gibt Versionsinformationen und eine Auflistung aller vom Client unterstützten Module für den Zugriff auf ein Subversion-Projektarchiv aus und beendet sich.